MSC Bänkle e.V.
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Lago Maggiore
Rund um den See brausen kann jeder.
Wir auch.
Tun wir aber nicht.
Lago Maggiore - Schon allein bei der Aussprache des Namens schwingt der südliche Charme dieser Region mit und mit den abschweifenden Gedanken kommt die Sehnsucht. Sehnsucht nach italienischem Flair, Sehnsucht Seele und Geist (und Gaumen) entspannen zu lassen.
Wer sich auf den Lago auch fahrerisch einstellen will, hat hierzu im Centovalli die Gelegenheit. Ich kann nur jedem raten, die Anfahrt zum Lago durch diese "hundert Täler" mit nicht enden wollenden Kurvenspielen zu wählen. Aber Vorsicht; die Kurven sind zum Teil sehr unübersichtlich und nach der Hälfte der Strecke lässt die Kraft nach. Glaubt ihr nicht? Selber ausprobieren.
Lago-Blick die 1.
Wir nehmen die Strecke ab Cannero Riviera in Richtung Trarego und Premeno. Hier oben hat man eine der schönsten Aussichten über den Lago. Die Strassen werden immer enger und schließlich bleibt nur ein schmaler, unbefestigter Pfad; der aber immer noch mit Tourenmaschinen zu befahren ist. Während einer Pause in den Bergen spricht uns ein älterer Herr an und erzählt mit Blick auf unsere Motorräder, dass er früher bei MV Agusta gearbeitet hat und sogar einige Zeit im Rennteam mitarbeiten durfte. Früher musste jeder noch jeden Handgriff beherrschen, früher konnte er alle Maschinen alleine zusammenbauen. Mit funkelnden Augen beschreibt er dann die alte Maschine in seiner Scheune. Plötzlich steht er auf und holt aus seinem Fiat frische Weintrauben. Erst jetzt beginnt die Diskussion über 2 oder 4 Ventile, hydraulische Stösselverstellung, etc. ...
Dieses Erlebnis bedarf keiner weiteren Beschreibung; es ist nicht wiederholbar und bleibt unvergessen.
Den Kopf voller nicht verstandener italienischer Ausdrücke setzen wir unsere Fahrt in Richtung Verbania fort. Hier entscheiden wir uns für die Überfahrt nach Laveno und fahren am Ostufer des Lago´s in Richtung Luino weiter.
Lago-Blick die 2.
In Maccagno verlassen wir den Lago, um unsere Fahrt in Richtung Indemini (CH) fortzusetzen. Wer Zeit und Lust hat, nimmt kurz hinter Maccagno den Abzweig zum Lago Delia und dem Passo Forcora. Endlich mal ein Pass, den der Denzel nicht hat. Geradeaus geht es durch unzählige, unübersichtliche Spitzkehren ins Valle Veddasca und zur italienisch schweizerischen Grenze. In Indemini fallen die Häuser mit Steindächern und den hölzernen Balkonen auf. Auf der Alpe di Néggia erwartet uns ein grandioser Ausblick auf den Lago Maggiore. In der Ferne ist das Valle Verzasca mit der Staumauer des Lago di Vogorno erkennbar. Nach einer kurvenreichen Abfahrt erreichen wir in Vira wieder den Lago. Hier stellen wir überrascht fest, dass wir vor lauter Staunen keine Fotos von der schönen Strecke gemacht haben.
Valle Verzasca
Wir bleiben am Lago. Zwischen Bellinzona und Locarno, etwa Höhe Gordola zweigt eine Straße mit Hinweisschild "Valle Verzasca" ab. Leichte Kurven, schöne Aussichten. Die Häuser in dieser Gegend sind alle aus Naturstein gemacht und die Ortschaften "kleben" zum Teil an den Hängen. Je tiefer man in das Tal gelangt, um so weniger werden die Touristen. An der Staumauer des Lago di Vogorno allerdings gibt es noch reichlich davon.
Am Ponti dei Salti in Lavertezzo ist eine wundervolle aus Steinen aufgestapelte alte Brücke zu bewundern. Die Ausspülungen der Verzasca werden hier als sonnige Badestellen benutzt. Die Anzahl der Touristen ist an dieser Stelle überschaubar und der kühle Fluss lädt regelrecht zu einer Pause ein.
Unsere Tour um den Lago Maggiore müssen wir leider hier beenden, denn jeder Urlaub geht mal zu Ende. Aber wir kommen bestimmt wieder. Schließlich gibt es noch Vieles zu erkunden. Das Valle Maggia steht zum Beispiel noch auf unserer Liste.
Dank an Wilhelm für diese Tour